»Zwischen Himmel und Hölle«

Das Kommando ›Plantage‹ des Konzentrationslagers Dachau

Erschienen am 22.11.2007
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783831607297
Sprache: Deutsch
Umfang: 192
Format (T/L/B): 1.0 x 20.0 x 14.0 cm

Beschreibung

Der erste Titel der »Dachauer Diskurse«, untersucht die Entstehung und Struktur des Arbeitskommandos ›Plantage‹ im KZ Dachau und die Umstände, die das Leben und die Arbeit der Häftlinge dort von 1938 bis 1945 prägten. Das garten- und landwirtschaftliche Versuchsgelände in Dachau bildete einen wesentlichen Baustein in der nationalsozialistischen Ernährungs- und Gesundheitspolitik. So spiegelt der Vorzeige- und Prestigebetrieb der ›Deutschen Gesellschaft für Ernährung und Verpflegung‹ nicht nur wichtige Tendenzen der »naturheilkundlichen Lebens- und Heilweisen« im Nationalsozialismus wider, sondern sollte auch einen wichtigen wirtschaftspolitischen Beitrag zur Autarkie Deutschlands leisten. Die Monographie beschreibt detailliert die ganz spezifischen Arbeitsbedingungen, denen die Häftlinge des Konzentrationslagers Dachaus in den unterschiedlichen Arbeitsbereichen auf dem Freiland und im Forschungsinstitut ausgesetzt waren.

Rezension

Einen großen Abschnitt widmet die Autorin den Häftlingen, die im Forschungsinstitut der "Plantage" tätig waren und überwiegend bessere Arbeitsbedingungen erhielten. Außerdem befasst sie sich mit Solidaritäts- und Widerstandshandlungen, mit vereinzelter Hilfe von außen, mit der Bedeutung der biologisch-dynamischen Forschung und anderen Fragen, die wichtig für das Verständnis der Geschehnisse auf der "Plantage" sind. Auch wenn das Buch in seinen Proportionen nicht ganz überzeugt - der zentrale Abschnitt über die Arbeitsbedingungen der Häftlinge im Freiland umfasst nur 20 Seiten - so ist Daniella Seidl doch eine detail- und materialreiche monographische Darstellung über das Kommando "Plantage" des KZ Dachau gelungen, die in der Forschung zur Geschichte der Konzentrationslager noch lange einen Platz als Standardwerk zu diesem Thema einnehmen wird.

Die Bedingungen, unter denen "Bayerns Gewürzgarten", so der SZ-Titel [vom 23. November 1945], entstand, hat Daniella Seidl, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität, aufgearbeitet. Es handelt sich um die Kräuterplantage des KZ Dachau, die SS-Führer Heinrich Himmler anlegen ließ, weil er ein Faible für Naturheilkunde und Okkultismus hatte. Seidl schließt eine Forschungslücke, indem sich sich auf das Arbeitskommando konzentriert.

Dieses großartige Buch ist ein weiteres Standardwerk zur Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager und darüber hinaus ein wichtiger Baustein zur Geschichte der SS-Wirtschaft.

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